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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 40

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 121, 122. Europa, 40 ist Trieft Ein großer Nachteil für den Handel ist es auch, daß die Donau am Eisernen Tor der Schiffahrt noch so große Schwierigkeiten macht. Die erste Handelsstadt des Innern, dazu noch durch seine Industrie bedeutend, ist die alte Kaiserstadt Wien Ihr folgt Budapest /g\, die Hauptstadt Ungarns. Berühmte Alpenstädte, die wegen ihrer herrlichen Lage viel besucht werden, sind Salzburg und Innsbruck. Ein wegen seiner warmen Quellen weltberühmter Badeort ist Gastein in den Hohen Tauern. Meran bei Bozen ist wegen seines milden Klimas ein beliebter Winterkurort für Lungenkranke. Mit Österreich-Ungarn stehen wir in den innigsten Handelsverbindungen. Wir beziehen von dort vorzugsweise Braunkohle, Vieh, Getreide, Holz und Eier, wofür wir in erster Linie Steinkohlen, Metalle und Metallwaren, dann Wolle und Erzeugnisse aus Wolle liefern. Österreich-Ungarn sendet jährlich für 750 Millionen Mark Waren nach Deutschland und holt von uns für die gleiche Summe. Dem Verkehre dienen Elbe und Weichsel, außerdem viele Eiseubahu- linien, von denen die bedeutendsten für uns sind: 1. Regensburg—wien—buda- pest—kronstadt, 2. Dresden—prag—wien— (mit der Semmeringbahn über die Alpen) Graz—triest, 3. Breslau—oderberg nach Wien oder Krakau—lemberg, 4. die Brennerbahn: München—kufstein— (den Inn hiuaus) Innsbruck— (über den Brenner die Etsch hinab) Bozen—verona—venedig. Aufgaben: 1. Fertige eine Skizze von Österreich-Ungarn an! 2. Gib die Lage, Größe und Bedeutung der Städte an! 3. Vergleiche Österreich-Ungarn und Deutschland nach Größe, Einwohnerzahl und Volksdichte! 4. Worin liegt die schwächere Besiedelnng begründet? 5. Reise von deiner Heimat nach Wien! § 122. Der Bundesstaat Schweiz (40000 qkm, 3x/2 Millionen Einwohner) besteht ans 25 Kantonen mit eigener Verwaltung. Die Bundeshauptstadt ist Bern. Hier werden die gemeinsamen Angelegenheiten, wie Kriegswesen und Verkehrseinrichtungen, beraten. Die Bewohner sprechen im größten Teile des Landes Deutsch, in der Südspitze Italienisch und im W Französisch. Vorbereitende Aufgabe: Gib in knrzen Zügen Bodengestaltung, Klima und Erträge der Schweiz an! Die Schweiz hat durchschnittlich eine dichtere Bevölkerung als die beuach- barten Länder Frankreich und Österreich. Wegen der großen ertragsarmen Flächen der Alpen und des kalkreichen Juras würde sie ihre Bewohner nicht ernähren können, wenn nicht Industrie, Handel und Verkehr weit mehr als der Hälfte der Bewohner Arbeit und Verdienst gäben. Die bewegende Kraft liefern meist die raschfließenden wasserreichen Flüsse. Um St. Gallen (T), Zürich /\, Basel Bern (^) blüht die Baumwollen- und Seidenindustrie, in den Juratälern und in Genf /j^ die Uhrenindustrie, die sich Weltruf erworben hat. Viele Millionen Mm:! bringt auch der hochgesteigerte Fremdenverkehr in dieses Land, worin die Alpen ihre ganze Herrlichkeit offenbaren; der Hauptsammelplatz für die Reisenden ist Luzern. Die Bedeutung für nnferen Handel mag daraus erhellen, daß die kleine Schweiz nach Deutschland für 200 Millionen Mark Waren

2. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 42

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 123, 124. Europa. 42 (Wolle-, Baumwollen-, Seidenspinnereien, Eisenindustrie). Fast alle anderen Städte haben ihre Bedeutung nur der ungemein fruchtbaren Umgebung und dem Handel mit den Erträgen des Landes zu verdanken, wie Valencia /$±r Malaga /\, Sevilla /i\. Berühmt durch seine herrliche Lage in einem reich bewässerten Hochtale am Nordfuße der Sierra Nevada ist Granada (jt); dort erinnert noch die Al- hambra, ein Wunderbau mauri- scher Baukunst, an die Herrschaft der Araber. Auf der Hochebeue konnte sich nur die spanische Hauptstadt Madrid als Sitz der Regierung, als Knotenpunkt der Eisenbahnen zu größerer Be- deutung erheben. Die Hauptstadt und größte Handelsstadt Portu- gals ist Lissabon ihr folgt Porto ^. Die Schwäche Spaniens zeigt sich am meisten darin, daß sein wichtigster Platz, die starke Felsenfeste Gibraltar, der Schlüssel zum Mittelländischen Meere sich in den Händen der Engländer befindet. Von dem einst so großen Kolonialbesitz hat Spanien nur noch einige wertlose Reste behalten. Wir emp- saugen jährlich von Spanien für ruud 150 Millionen Mark Waren (Erze, be- sonders Eisenerze, Wein, Apfelsinen und andere Südfrüchte, Kork), indes wir ihnen nur für 70 Millionen Mark (Eisenwaren, Maschinen, Teerfarben, feine Lederwaren, Bilder) liefern. Der Güterverkehr wird fast ganz übers Meer von Bremen und Hamburg aus geführt; der Personenverkehr ist an die beiden schon bekannten Linien (§ 104) gebunden. Aufgaben: 1. Trage die Grenzen und die Städte in die Skizze ein! 2. Gib die Lage, Größe und Bedeutung der Städte an! 3. Vergleiche Spanien mit Deutschland, Portugal mit deiner Heimatprovinz nach Größe, Einwohnerzahl und Volksdichte! 4. Auf welchem Wasserwege gelangen die Eisenerze Nordspaniens nach Dnisbnrg? 5. Fahre mit der Eisen- bahn nach den beiden Hauptstädten! § 124. Das Königreich Italien (287000 qkm, 34 Mtll. Einw.). Es umfaßt die Apenninen-Halbinsel, Sardinien und Sizilien. Korsika gehört zu Frankreich. Vorbereitende Aufgabe: Gib in kurzen Zügen Bodengestaltung, Klima und Erträge der Apenninen-Halbinsel an! Italien hat eine Volksdichte, die die Deutschlands noch etwas übertrifft, obgleich es wegen der maiigelnden Erze und Kohlen keine stark entwickelte Styi cn-df-nio Städte. In Spanien: 1. Madrid, 2. Barcelona, 3 Valencia, 4. Malaga, 5. Sevilla, 6. Granada, 7. Zaragoza, 8, Almaden. In Portugal: 1. Lissabon, 2. Porto.

3. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 14

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§97. Europa. 14 Wälder meist aus Nadelhölzern. Eichen-, Linden- und Birkenwälder trifft man nur in Westrußlaud an. Eine besondere Eigenart dieser Landstriche sind die großen Lindenbestände. Der Juli, die Blütezeit der Linde, wird Lindenmonat genannt. Die Linden sind es besonders, denen Rußland seine ergiebige Bienenzucht zu ver- danken hat. Ein mächtiger Urwald ist der Bjelowjescher Wald in den Rokitno- sümpfen, dem größten Sumpflande Europas im Flußgebiete des Pripets, eines Nebenflusses des Dnseprs. Hier wird noch das Wiesent, ein riesiger Wiederkäuer, gehegt. Um 800 n. Chr. lebte es noch in den Urwäldern am Harze. In Westeuropa hat unter den Laubbäumen die Buche den Vorrang, wie wir bei manchen Landschaften Deutschlands erkannt haben. Sie ist mehr an das gemäßigte See- klima gebunden und verträgt weder die Kälte des Nordens noch die Hitze des Südens. Wie in Rußland der Waldreichtum von N nach S geringer wird, so in Mitteleuropa von 0 nach W. Nächst Skandinavien und Mittel- und Nordrußland hat Deutschland den größten Waldbestand (25,8 o/o der Gesamt- fläche), Großbritannien den geringsten (nur 4 o/o). Das ausgedehnteste Ackerbaugebiet hat Rußland in der Zone der Schwarzerde. Nur von geringen Waldbeständen unterbrochen, dehnen sich in diesem Gebiete, das fast l2/3 mal die Größe Deutschlands mißt, die Ge- treidefelder (Roggen, Weizen) aus; hier ist die Kornkammer Europas. Da aber die Winter so lang und kalt sind, außerdem die Schneedecke wegen der geringen Feuchtigkeit der Luft so dünn ist, wird hier fast nur Sommerkorn gezogen. Außer Korn baut man hier weit über den Bedarf Kartoffeln, Zucker- rüben, Hanf und Tabak an. Von hier bezieht Deutschland den größten Teil seiner Getreide- und Hanfeinsuhr. Die Gegend der Schwarzerde könnte jedoch leicht das Doppelte und Dreifache erzeugen, wenn sie besser bewirtschaftet würde. Der Bauer ist dort noch zu ungebildet; auch liegt ihm sehr wenig au der Aufbesserung des Ackers, den er nur pachtweise besitzt und alle 12 Jahre an einen andern abgeben muß. Fast aller Grundbesitz liegt nämlich in der Hand des Staates oder der Edelleute. Außerdem wird nur wenig Vieh- zucht getrieben. Es fehlt daher an dem erforderlichen Dünger. Infolge- dessen treten in besonders dürren Sommern große Mißernten ein; wegen der mangelhaften Verkehrswege entsteht oft — in diesem fruchtbarsten Gebiete Europas — schreckliche Hungersnot. Durch staatliche Mittel sucht man sie meist vergeblich zu lindern, da viele unredliche Beamte die Gelder unterschlagen. Daher können wir uns die große Unzufriedenheit unter den russischen Bauern erklären, die sich häufig in blutigen Aufständen Luft zu machen sucht. Die übrigen fruchtbaren Gebiete in der Zone der gemischten Wälder zeigen sämtlich in der Bebauung große Ähnlichkeit mit den deutschen Laud- schasten. Dem fruchtbaren Vorlande der Sudeten gleichen das Böhmische Becken und die Marchmulde; das Marschland des westdeutschen Tieflandes treffen wir in Holland und im Belgischen Flachlande wieder an; den süddeutschen Stufenländern entsprechen das Seine- und Garonnebecken.

4. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 45

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
45 Überblick. § 125, 126. Unter den Städten ist Konstantinopel [7] berühmt wegen seiner herr- lichen Lage; es ist der wichtigste Handelsplatz der Halbinsel. Die zweite Stelle nimmt Athen ein. Im 5. Jahrhundert vor Chr. war es die glänzendste Stadt; an diese Zeit erinnern noch die Trümmer der alten Burg Akropolis. Ein bedeutender Seehafen für den Weltverkehr ist Saloniki /\. Entsprechend der niedrigen wirtschaftlichen Stellung der Balkanstaaten ist auch unser Waren- anstausch ein geringer. Aus der Türkei beziehen wir unter anderem Teppiche, Meerschaum, Tabak, aus Rumänien Weizen und Mais, aus Bulgarien Getreide, Rosenöl und Rosenwasser, aus Griechenland Traubeu, Korinthen, Wein, Schwämme, aus Serbien getrocknete Pflaumen. Die wichtigste Eisen- bahnlinie führt von Budapest über Belgrad, Sofia nach Konstantinopel. Aufgabein 1. Trage die Städte in die Skizze ein! 2. Gib die Lage, Größe und Bedeutung jeder Stadt an! 3. Worin liegt der geringe Warenaustausch begründet? 4. Reise mit der Bahn nach Konstantinopel! § 126. Überblick über Europa (10 Mill. qkm, 435 Mill. Einw.). Die Staaten. Unter den Staaten Europas gelten 6 als Großmächte, die nach der Einwohnerzahl sich so ordnen: I. Rußland, Ii. Deutsches Reich, Iii. Österreich-Ungarn, Iv. Großbritannien, V. Frankreich, Vi. Italien. Dann folgen 13 Mittelstaaten: 1. Spanien, 2. Belgien, 3. Rumänien, 4. Türkei, 5. Niederlande, 6. Schweden, 7. Portugal, 8. Bulgarien, 9. Schweiz, 10. Serbien, 11. Dänemark, 12. Griechenland, 13. Norwegen, endlich noch 7 Kleinstaaten. Aufgabe: Ordne die Großmächte auch nach Größe und Bolksdichte!

5. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 18

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
101. Europa. 18 Wales. Diese Gebiete sind reich an Eisen-, Kupfer-, Zinn- und Blei- erzen. Großbritannien fördert in Europa die meisten Kohlen. Englische Kohle wird fogar in den deutschen Nordfeehäfen viel verbraucht. Deutschland nimmt den zweiten Platz in der Kohlenförderung ein. In der Roheisengewinnung hat es jedoch England seit einigen Jahren überholt. Der Hauptversorger der europäischen Industriegebiete mit Eisenerzen wird wohl in Zukunft der östliche Abhang Skandinaviens werden. Überall trifft man dort vorzüglichen Magnet- eisenstein an, der ohne große Schwierigkeit durch Tagebau gefördert werden kann. Die wichtigsten Eisenlager befinden sich nördlich der Seenfenke bei Dannemora. Diesen Landstrich nennt der Schwede Jernbüraland, d. h. „das Eisen gebärende Land". Noch bedeutender scheinen die schier unerschöps- lichen Lager Lapplands bei Gellivare zu werden. — Verhältnismäßig gering ist der Bergbau Rußlands. Den wichtigsten Bergbaubezirk bildet der „Erzreiche Ural". Er liefert Magneteisenstein, Kupfer, Silber, Gold und Platin. Mit Platin muß der Ural allein den ganzen Weltbedarf decken. Steinkohlen und Eisen gewinnt Rußland nur so viel, daß es damit kaum seinen eigenen Bedarf decken kann. Das wichtigste Kohlen- und Eisen- lager erstreckt sich unter der Steppe nördlich vom Asowschen Meere im Mün- dnngsgebiete des Dons. Andere Lager breiten sich bei Moskau, in Polen, Finnland und am Fuße des Kaukasus aus. Indes hat die Petroleum- gewinnung bei Baku am Kaspischen Meere hohe wirtschaftliche Bedeutung auch über die Grenzen Rußlands hinaus erlangt; Quellen und Brunnen spenden hier das Erdöl in einer solchen Menge, daß in Rußland fast soviel Petroleum wie in den Vereinigten Staaten erzeugt wird. Die Ausfuhr ist aber uur halb so groß, weil Rußland fast nur unreines Heizöl liefert. — Ein mineralreiches Land, das wichtigste für Österreich, ist auch Böhmen. Die Kohlen- und Eisenlager breiten sich hier westlich von Prag im Gebiete der Beraun aus; Silber liefert das Erzgebirge bei Joachimsthal. Aufgaben: 1. Die wichtigsten Steinkohlen- und Eisenlager Nord- und Mitteleuropas. 2. Wo wird Platin, Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zink und Zinn gefördert? 3. Wo gewinnt man Petroleum? Die Staaten. Überlandbahnen: 1. Lissabon —Madrid —Bordeaux—paris—brüssel—cöln—hannover—berlin—königsberg- Petersburg (oder Thorn—warschau—moskau—samara—sibirien) 5 2. Orientbahn: Calais—paris—straßburg—karlsruhe—stuttgart—münchen—wien—buda- pest—belgrad—konstantinopel. Von Nisch in Serbien führt eine Abzweigung nach Saloniki; 3. Calais—paris—lyon—marseille; 4. Paris—durch den Mout-Ceuis-Tnnnel—turin—genua; 5. Paris—durch den Simplon-Tnnnel—bologna—brindisi; 6. Haag-Cöln—mainz—basel—lnzern—durch den St. Gotthard-Tunnel—mailand—genna;- 7. Stettin—berlin—leipzig—münchen—brennerbahn—bologna—rom—neapel;

6. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 19

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
19 Die Staaten Mittel- und Nordeuropas. § 101, 102. 9. Petersburg—moskau—rostow—baku. § 102. Das Königreich der Niederlande (33000 qkm, 572 Millionen Einwohner). Vorbereitende Aufgabe: Beschreibe 1. Vodengestalt und Bewässerung, 2. Klima, 3. Erzeugnisse! Besiedelung. Die Niederlande sind östlich vom Zuidersee ebenso schwach besiedelt wie die benachbarten Moor- und Geestflächen Hannovers, um so dichter aber in den Marschgegenden. Diese zeigen eine Volksdichte wie die angrenzende Cölner Bucht; im Mündungsgebiete des Rheins und der Maas nähert sie sich sogar der des Ruhrkohlengebietes. Trotz des fruchtbaren Marschlandes wäre diese starke Bevölkerung nicht möglich, wenn dort nicht eine rege Industrie und besonders ein blühender Handel herrschte. Hervorragend sind die Holländer am Schiffsbau beteiligt, und die Hauptstadt Amsterdam ist der erste Platz in der Diamantschleiferei. Unter den Handelsvölkern nehmen die Holländer zwar nach der Höhe des Umsatzes den sechsten Platz ein (§ 84); berücksichtigt man indes bei dem Vergleiche Größe und Einwohnerzahl, so sind die Holländer das erste Handelsvolk der Welt. Sie heißen die „Frachtfuhrleute der Tropen", weil sie Europa mit Erzeugnissen der heißen Zone: Reis, Kaffee, Zucker, Tabak, Gewürzen usw. versorgen. Sie holen sie meist aus ihren eigenen Kolonien, deren wichtigste auf den Sundainfeln liegen. Die größte Stadt des Landes ist Amsterdam Um ihre Bedeu- tung als Handelsplatz zu sichern, hat man sie durch tiefe Kanäle mit der Waal und der Nordsee verbunden; die Zuidersee ist nämlich für die Hochseeschiffahrt zu seicht. Als Handelsplatz ist jedoch Rotterdam bedeutender geworden, da die Lage am Lek eine bequemere Verbindung sowohl mit dem Rheine als mit dem 2*

7. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 21

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
21 Die Staaten Mittel- und Nordenropas. 103, 104. liebtesten Seebäder sind Osten de und Blankenberg he. Daß wir in lebhaftem Verkehr auch mit diesem Nachbar stehen, zeigen die vielen Eisenbahnlinien dahin, von denen die wichtigsten sind: 1. Aachen—lüttich—brüssel—gent— Brügge—ostende; 2. Metz—namur—brüssel—antwerpen. Von den Belgiern kaufen wir vorzugsweise Wolle und Wollgarne, Metallwaren, Schlachtvieh und Pferde; wir liefern ihnen Eisen und Eisenwaren, Kohlen, andere Metallwaren, Drogen usw. Unsere Einfuhr von dort hat den Wert von 300 Millionen Mark, unsere Ausfuhr nach dort einen solchen von 350 Millionen Mark. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein! 2. Vergleiche deine Heimatprovinz mit Belgien nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte ans 1 qkm und ver- gleiche sie mit der Rheinprovinz! 4. Worin liegt die dichte Besiedelnng begründet? 5. Reise nach dem Seebade Blankenberghe! § 104. Die Republik Frankreich (536000 qkm, 40 Mill. Einwohner). Vorbereitende Aufgabe wie bei § 102. Besiedelung. Die französischen Landschaften zeigen durchweg eine gleiche Volksdichte wie die ähnlichen Landschaften Süddeutschlands. Schwach besiedelt wie etwa der Hohe Westerwald sind die Kreidelandschaften, die den Ostrand des Seinebeckens bilden (Argonnenwald, Hochfläche von Langres, Champagne), die vulkanische Auvergue (französische Eifel), die Hochflächen des Juras und das Heide- und Sumpfland Les Landes. Trotz der weiten fruchtbaren Gegenden und des besseren Klimas stehen die Erzeugnisse der Landwirtschaft in ihrem Werte gegen die Deutschlands zurück. Weil Frankreich außerdem nicht so viele und so bedeutende Jndnstriebezirke besitzt, so ist seine Volksdichte erheblich ge- ringer als die Deutschlands. An der Nordgrenze setzt sich der Bergbau- und Jndustriebezirk Belgiens fort Der wichtigste Platz ist hier Lille /i\. Das bedeutendste Industriegebiet liegt jedoch dort, wo das Saonetal in das Rhonetal übergeht. Hier grenzt an das Eisenindustriegebiet um St. Etieuue Xx, das sich auf dem Kohlen- und Eisen- lager entwickelt hat, der erste Bezirk Frankreichs für Textilindustrie. Da der Maulbeerbaum die Zucht des Seiden- schmetterlings gestattet, konnte sich hier die Seidenindustrie zur ersten Euro- pas entwickeln. Der Hauptplatz dafür ist Lyon /\. Ebenso nimmt Frank- reich den ersten Rang in der Herstellung von Luxus- und Modewaren ein; der Franzose zeichnet sich nämlich durch einen geschmackvollen Sinn für Formen und Städte: 1. Paris, 2. Lyon, 3. Marseille, 4. Bordeaux, 5. Lille, 6. Le Havre, 7. Nizza, 8. St. Etienne, 9. Nancy, 10. Calais.

8. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 22

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 104, 105. Europa. 22 Farben aus. In diesen Gewerben steht die Hauptstadt Paris [7] an erster Stelle. — Obgleich Frankreich größere und reichere Kolonien in Afrika, Hinterindien und Südamerika besitzt, ist sein Handel dennoch nicht so bedeutend wie der deutsche. Der erste Handelsplatz Frankreichs ist Marseille nahe der Rhone- mündung; der zweite Le Haore an der trichterförmigen Seinemündung; der wichtigste Ort für den Weinhandel ist Bordeaux Calais (J) ist der besuchteste Hafen für die Überfahrt nach Dover in England. Zwei wichtige Wasserwege verbinden uns mit Frankreich: der Rhein-Rhone-Kanal und der Rheiu-Marne-Kanal (§ 49). Die bedeutendsten Eisenbahnstrecken sind für uns: 1. Aachen—lüttich—paris—bordeaux—spanien; 2. Straßburg— Nancy—paris—calais; 3. Mülhausen—belfort—lyon—marseille. Die wich- tigste Dampferlinie führt von Hamburg nach Marseille. — Von Frankreich beziehen wir Woll-- und Seidenwaren, Wein, Gemüse, Blumen, Käse, während wir ihm Kohlen, Metallwaren, chemische Erzeugnisse, Hopfen und Flachs schicken. Die Franzosen erhalten von uns jährlich für 450 Millionen Mark Waren, wir aber von ihnen für 500 Millionen Mark. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein, und gib ihre Lage und Bedeutung an! 2. Vergleiche Deutschland mit Frankreich nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte, die auf 1 qkm kommt, und vergleiche sie mit der Deutschlands! 4. Worin liegt die schwächere Besiedeluug begrüudet? 5. Reise nach Paris und Marseille! § 105. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland (315000 qkm, 44 Millionen Einwohner). Vorbereitende Aufgabe wie bei § 102. Besiedelung. Ganz eigenartig ist die Vesiedelnng Großbritanniens und Irlands. Die Schottischen Hochlande haben eine so dünne Bevölkerung wie keine Landschaft Deutschlands, und der größere Teil Irlands ist nicht dichter besiedelt als die Heiden Norddeutschlands; selbst die ländlichen Gegenden des fruchtbaren Ostenglischen Beckens sind nur mäßig bevölkert; dennoch hat das Reich durchschnittlich eine dichtere Bevölkerung als Deutschland. Der größte Teil der Bewohner hat sich nämlich in den gewaltigen Jndustriebezirken zusammengezogen. Wie bei uns hat sich die Industrie auf den reichen Kohlen- und Erzlagern ausgedehnt. Der größte Jnduftriebezirk breitet sich um den Süd- und Ostrand des nordenglischen Gebirgslandes aus. Hier liegt Man- chester /\, die Königin der Baumwollenindustrie, Liverpool/^, der große Ausfuhrhafen dieses Gebietes und der größte Baumwollenmarkt der Welt, Birmingham die Stadt, die wegen ihrer mannigfaltigen Eisenindustrie der „große Eisenkramladen der Welt" genannt wird, Sheffield /^\f das englische Solingen, die größte Fabrikstadt für Schneidewerkzeuge. An zweiter Stelle unter den Jndustriebezirken folgen die Schottischen Niederlande. Hier bildet den Mittelpunkt der reichen Eisen- und Webeindustrie und des Handels Glasgow ^8^, die zweitgrößte Stadt des Königreiches; sie hat den bedeutendsten Schiffbau der Welt. Ihr folgt an Bedeutung — jedoch in weitem Abstände —

9. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 23

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
23 Die Staaten Mittel- und Nordeuropas. §105. Edinburg /j\, die Hauptstadt Schottlands. — Irlands Hauptstadt und größter Handels- und Jndustrieplatz ist Dublin mit ihr wetteifert an Bedeutung Belfasts. Diese Städte können die in Irland fehlenden Kohlen und Erze auf dem billigen Wasserwege von England oder Schottland beziehen. Das dichtest bevölkerte Gebiet befindet sich im Mündungsgebiet der Themse. Hier liegt London die Haupt- stadt des Reiches, die mit ihren Vororten 7 Millionen Einwohner zählt. Würden wir diese größte Riesenstadt der Welt in unsere Heimat verlegen, so würde sie in Form eines unregelmäßigen Vierecks ungefähr das Gebiet bedecken, das sich von Hamborn im N bis Düsseldorf im 8, von Krefeld im W bis Kettwig im 0 erstreckt. London hat seine überragende Bedeutung besonders dem Handel zu verdanken. Es ist das Herz des Welthandels und des Welt- Verkehrs. England ist nämlich nicht allein der erste Industriestaat, sondern auch die erste Handelsmacht der Welt. Es besitzt den größten und wertvollsten Kolonialbesitz; V5 der Erde ist englisches Gebiet, und */4 aller Erd- bewohner sind englische Untertanen. Zum Schutze dieses Riesenreiches hat es die mäch- tigste Kriegsflotte aller Länder geschassen. Hierzu war es gezwungen; denn würde dem Jnselreich durch eiue mächtigere Flotte die Einfuhr an Lebensmitteln abge- schnitten, dann müßte das Volk bald verhungern, da das Land mit den eigenen Erzeugnissen seine Bewohner nur einige Wochen ernähren könnte. Wir sind mit England im regsten Verkehr; der Handel mit ihm steht für Deutschland an erster Stelle. Er wird vorzüglich durch Hamburg und Bremen vermittelt. Wir erhalten von den Engländern Garne, Steinkohlen (unsere Nordseehäfen besonders), Fische (meist gesalzene Heringe), Häute, Kautschuk und Guttapercha, während wir ihnen fertige Webe-, Eisen- und Lederwaren, Bilder, Spielzeug, chemische Erzeugnisse, Klaviere und viel Zucker schicken. Unsere Ausfuhr nach England hatte 1905 einen Wert von 1058 Millionen, unsere Einfuhr dorther einen solchen von 784 Millionen Mark. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein und gib ihre Lage und Bedeutung an! 2. Vergleiche England mit Preußen nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte auf 1 qkm und vergleiche sie mit der Deutschlands, Preußens und deiner Heimat- Provinz! 4. Worin liegt die starke Besiedelnng begründet? 5. Reise nach London! Städte. In England: 1. London, 2. Manchester, 3. Liver- Pool, 4. Birmingham, 5. Sheffield, 6. Leeds, 7. Bristol. In Schottland: 1. Edinburgh, 2. Glasgow. In Irland: 1. Dublin, 2. Belfast.

10. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 24

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
106, 107. Europa. 24 § 106. Das Königreich Dänemark (40000 qkm, 3 Millionen Einwohner). Vorbereitende Aufgabe wie bei § 102. Die Besiedelung der dänischen Landschaften wächst von W nach 0. Sie ist sehr schwach in dem sandigen Dünensaume und dem Geestlande des Innern; aber an der Ostküste und ans der Jnselflur erreicht sie eine Dichte, wie man sie in einem vorwiegend Landwirtschaft treibenden Lande kaum erwarten sollte. Aus Seeland liegt die Hauptstadt Kopenhagen die in ihren Mauern allein 1/6 der Bewohner des ganzen Landes vereinigt. Sie ist auch der Mittel- Punkt des Handels. Berlin steht mit ihr in Eisenbahnverbindung (§ 77, Ii.). Unser Handel wird meist durch Lübeck und Kiel vermittelt. Wir kaufen von den Dänen Vieh, Fleisch und Butter; wir liefern ihnen dafür besonders Industriewaren, dann Getreide und Mehl. Die Kohlen bezieht es meist von England. Unsere Ausfuhr nach Dänemark hat einen Wert von 200 Millionen, unsere Einfuhr einen solchen von 130 Millionen Mark. Aufgaben: 1. Vergleiche Dänemark mit Westfalen nach Größe und Einwohnerzahl! 2. Reise a) mit der Eisenbahn, b) mit dem Dampfer nach Kopenhagen! 3. Worin liegt unser Warenaustausch mit Dänemark begründet? § 107. Das Königreich Norwegen (322000 qkm, 2x/3 Mill. Einwohner). Vorbereitende Aufgabe für Schweden und Norwegen wie bei § 102. Besiedelung. Die durchschnittliche Volks- dichte Norwegens ist die geringste in Europa. Ackerbau, Viehzucht und Industrie haben nur wenig Bedeutung; wichtiger ist die Forstwirt- schast im waldreichen Südosten. Der Haupt- erwerb besteht in der Fischerei und der Schiff- fahrt. Von den Norwegern erhalten wir Fische, Tran und Holz, wofür wir ihnen Webewaren, Zucker und Getreide liefern. Sie kauften 1908 von uns für 100 Millionen, während wir von ihnen für 40 Millionen Mark Waren be- zogen. Der Hauptplatz für den Fischhandel ist Bergen (T). Die Städte am Kristianiafjord besorgen die Holzausfuhr. Unter ihnen ist Kri- stiania , die Hauptstadt, am bedeutendsten. Das Königreich Schweden (448 000 qkm, 51/2 Millionen Einwohner). Die Besiedelung Schwedens ist ein wenig dichter als die Norwegens. Das verdankt es der größeren Fruchtbarkeit auf dem südlichen Teile der Halbinsel Götaland und der Seensenke, ferner dem Holzreichtum des Landes. Das Fällen &c£> w-o-dx'-vi, cf(oj)A/tv<!X^ «/vi. ( ^-ayvvc^vvvo/i k. Städte. Ju Schweden: 1. Stockholm, 2. Göteborg, 3. Mal- mö, 4. Dannemora, 5. Gellivara. In Norwegen: 1. Kristiania, 2. Bergen. In Dänemark: 1. Kopenhagen.
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